Nur wenige Meter hebt sich das aus dem Kampf der Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft entstandene Rumpfgebirge der Schneifel als lang gezogener Höhenzug von der umgebenden, dicht bewaldeten Hochfläche ab. Auf seinem Kamm eine Schneise – zwischen dem Hier und Dort, zwischen dem Damals und Heute – ein Sinnbild der Dualität unserer Welt. Dem rauen Klima des Atlantiks bietet sein Rücken von Westen her Einhalt. Von Osten her begrenzt er Macht und Einfluss der Vulkane. Krieg und Frieden lagen hier dicht beieinander, haben ihre Spuren hinterlassen und zugleich die heutige Stärke und Anmut dieser Region geformt.
Die Höckerlinie des Westwalls, die wie Drachenzähne aus dem Boden ragen – trügerisch damals, friedlich heute, da sich im Schutze ihrer Überreste seltene Tiere tummeln und außergewöhnliche Pflanzen gedeihen. Der Kalvarienberg – ein Platz der Stille, der Einkehr, zugleich Mahnmal für die Wirrungen des Krieges und wie man sagt, einer der größten, von Menschenhand verursachten Explosionskrater unserer Zeit. Die Eishöhlen bei Birresborn – an ihrem Eingang trennt sich das Licht von der Dunkelheit, scheiden sich Ober- und Unterwelt. Die Höhlen sind ein Ort des Rückzugs, aber nicht einer des Lebens, offenbart sich hier doch das Reich der Fledermäuse und seinerzeit das Glück, darin ein natürliches Eislager zu wissen, welches selbst bei sonnenverwöhnten Sommertagen frostig-kalte Temperaturen bereit hielt und hält.
Und mitten drin? Ein Weg der inneren Ruhe, der Einkehr – ein Friedensweg.